Neulich im SDX Portal…

23. Juni 2010

Nachruf!

Ich bin alt. Ich erinnere mich noch daran, daß man den Klassenkameraden mit dem Floppy-Drive für den C64 (5 1/4″, http://de.wikipedia.org/wiki/C64) neidisch angeschaut hat, während man selbst mit der Datasette (Kassettenlaufwerk, http://de.wikipedia.org/wiki/Datasette) hantierte. Ein Diskettenlaufwerk war ein Statussymbol!

Jetzt trägt Sony die Floppy zu Grabe: “Sony schickt Floppy-Disk aufs Altenteil

Aus diesem Grund ein kleiner Nachruf auf die Diskette:

U Hiermit tragen wir die Diskette zu Grabe. R.I.P.

Andererseits… Ich erinnere mich auch an die Zeit als ich Nachmittage damit verbracht habe, alle Disketten auf Viren zu scannen. Und an Tools für ein Refresh der Magnetisierung. Und an solche, die Dateien möglichst optimal auf mehrere Disketten verteilt haben. Und an Lesefehler. Und an… ach was soll’s. Wenn jemand nachtreten will, damit die Dinger auch ja im Grab bleiben… – ich bin dabei!

Kommentar 1: Nostalgie…

Als ich noch ein kleiner Bub war, habe ich mal bei einem Schulfreund (oder war’s der Kindergarten? Ach nee, in der DDR gab’s so kapitalistischen Kram ja nicht… also doch Schule) X-Wing auf 20 Disketten kopiert und daheim am 386er meines Bruders (inkl. Turbo-Taste!) wieder herunterkopiert. Diskette 18 war leider defekt, sodass ich nochmal zu meinem Kumpel hinfahren durfte und die Diskette nochmal kopiert habe…

Ach waren das schöne Zeiten…

Kommentar 2: Locher

Ich sag nur: Locher für die 2. Seite einer 5 1/4″… 🙂

Das waren noch Zeiten, Junge, Junge…

[UPDATE] Was es auf Wikipedia nicht alles gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskettenlocher

Kommentar 3: POKE 2040,200: POKE 2041,201: REM

Sprite-Programmierung aus der C64iger Zeitschrift ….. das waren noch Fingerübungen 🙂 http://www.c64-wiki.de/index.php/Sprite

Kommentar 4: Re: Nachruf!

So einen Locher hatte ich nach meiner Datasetten-Zeit auch … kennt noch jemand Fairlight ;-)? POKE – nun ja ein Bekannter von mir hatte damals schon einen guten Macro-Assembler, mit dem man auch seine Op-Codes (auch NOP, DOP, TOP und andere nicht dokumentierte) einbauen konnte … hat schon Spaß gemacht, als man sich noch alle OpCodes merken konnte (waren ja nur 8 Bit). Kompression hatte da auch einen anderen Stellenwert. Die 1541 und den aufgemotzen C64 habe ich noch im Keller – ich hatte unter anderem ‘nen Schalter drangelötet, um auf NTSC umzuschalten … daran war auch der CPU-Tackt gekoppelt – so ließ sich die Kiste um ein paar Herz übertackten 😀

… muss mal gucken ob das Zeug überhaupt noch läuft.

Kommentar 5: RE: POKE 2040,200: POKE 2041,201: REM

Ich hatte einen VZ200. Kannte keine S**, das Ding. Und natürlich keine Doku. Ich habe damals mit POKE einfach von vorne nach hinten den Speicher überschrieben, um (diverse Abstürze später) den Graphicspeicher zu finden. Danach konnte ich meine erste Variante von Asteroids zu programmieren… . 85/86 hatte ich dann mein erstes Listing in so einer Zeitschrift – und mein erstes Geld mit der Computerei verdient 😉

Kommentar 6: C64 mit Diskettenlaufwerk…

… habe ich samt umfangreicher Softwaresammlung für 150 Deutsche Mark von einem Schulfreund erworben. Der Clou war das DolphinDos. Die haben auf einer Zusatzplatine den ganzen C64-Kernel ersetzt und damit eine 8-bit Parallel(!)-Übertragung vom Diskettenlaufwerk ermöglicht (über ein 10-adriges Kabel). War rattenschnell das Ganze, jedenfalls im Vergleich zur seriellen Standard-Floppy.

Favorites: Auto Duel, Bruce Lee, Robo Factory

Bin aber mit der indirekten Adressierung vom 6502 nie so recht klar gekommen. Der Z80 in meinem ZX Spektrum mit seinen vier 16-bit Registern war da viel freundlicher zu programmieren.

PS: Tja, auch das ist SDX 😉