Auch mal abschalten können

1. Oktober 2010

Sich Ausgleichsaktivitäten zu seinem Beruf zu suchen, bei denen man mal so richtig abschalten kann, ist wichtig, um mit neuem Elan und neuer Konzentration seinen Tätigkeiten nachgehen zu können. Das bestätigen viele neuere Studien, die gerade für Menschen interessant sein dürften, die den ganzen Tag am Computer verbringen.

In der heutigen Welt fehlen oftmals die Mikro-Pausen, in denen wir einfach mal nichts tun. Wenn wir auf die S-Bahn warten, in einer Schlange im Supermarkt stehen oder uns im FItnesscenter abrackern: immer häufiger versuchen wir diese Pausen mit vermeintlich sinnvollen bzw. ablenkenden Tätigkeiten zu füllen. Sei es durch ein kurzes Spiel oder das Abrufen/Beantworten von E-Mails mit modernen Mobilgeräten oder Fernsehen, während wir uns auf dem Laufband bewegen: die Mikro-Pausen werden dadurch beseitigt.

Doch gerade diese Pausen -wo das Gehirn mal so richtig abschalten kann- sind wichtig für Lern- und Denkprozesse. Das Gehirn benötigt Pausen um Denkprozesse in neuronale Strukturen umzusetzen – was extrem wichtig ist, um Informationen aufnehmen und verarbeiten zu können und dann für neue Denk- und Lernprozesse offen zu sein.

Daher sollten vor allem gestresste Büro-Menschen dazu übergehen, Aktivitäten als Ausgleich zu ihrem Alltag am Computer in ihr Leben einzubauen und während dieser Tätigkeiten aktiv auf Entspannung und “Abschalten” zu achten. Zu versuchen, den Ausgleich mit möglichst produktiven Tätigkeiten zu füllen, ständig zielorientiert zu sein und immerzu einen digitalen Begleiter in seiner Nähe zu haben, hindert die Lernprozesse und führt im Gegenteil zu einer verringerten Produktivität.

Persönlich habe ich mehrere Aktivitäten als Ausgleich zu meinem Beruf: regelmäßiges Laufen, Lesen, Radfahren und gelegentlich Fotografieren und Geocaching. Natürlich muss man darauf achten, auch hier keinen Stress aufkommen zu lassen und die Seele baumeln zu lassen. Doch vor allem das Laufen ist ein perfekter körperlicher Ausgleich für mich. Ich achte darauf, das Laufen wirklich als Entspannung anzusehen und versuche mittlerweile, hier weniger zielorientiert zu sein, sondern vor allem meine Umwelt und meinen Körper während des Laufens aktiv wahrzunehmen. Der Knopf im Ohr lenkt dabei nur ab, auch lasse ich ab und zu mal den Laufcomputer zu Hause, nur um mich auf mich selbst konzentrieren zu können. Laufen bzw. sportliche Aktivität in der Natur sind ein perfekter Ausgleich, der meiner Meinung nach nicht fehlen sollte. Dann klappt’s auch mit dem Denken. 🙂

Weiterführender Link: NYTimes