HTML5 – Der Hype

10. Januar 2011

Um HTML5 gibt es seit einiger Zeit einen kleinen Hype. Auch wenn HTML5 schon jetzt auf eine durchaus bewegte Historie zurückblicken kann (seien es die Querelen organisatorischer Natur im Vorfeld, oder das Rangeln um ein Videoformat) erhielt dieser Hype sicher einen besonderen Aufschwung durch die Haltung Apples, Flash nicht auf iPhone und iPad haben zu wollen. Und spätestens seit der PDC im Oktober macht auch Microsoft erkennbar ernst mit HTML5.

Und das ist gut so, gerade auch für den mobilen Bereich. Denn dieser ist bzgl. der Plattform weitaus inhomogener, als der normale Web Client, wird aber in Zukunft immer wichtiger.

Gleichzeitig stelle ich aber auch immer wieder fest, dass es um HTML5 und das, was es zu leisten im Stande ist, eine Menge Missverständnisse gibt. Das liegt sicher auch an der oft geführten Diskussion um HTML5 und RIA, bei der HTML5 oft als legitimer Nachfolger aller RIA Technologien hochstilisiert wird:

“HTML5, a groundbreaking upgrade to the prominent Web presentation specification, could become a game-changer in Web application development, one that might even make obsolete such plug-in-based rich Internet application (RIA) technologies as Adobe Flash, Microsoft Silverlight, and Sun JavaFX.” (link)

“Will HTML 5 one day make Flash, Silverlight and other plug-in technologies obsolete? Most likely, but unfortunately that day is still quite a way off.” (link)

“Sure maybe today, we have to rely on these proprietary browser plugins to deliver content to users, but the real innovative developers and companies are going to standard on HTML 5 and in turn revolutionize how users interact with data.  We all want faster web applications and the only way to deliver this is to use HTML 5.” (link)

Um es gleich deutlich sagen: HTML5 kann diesen Anspruch nicht erfüllen. HTML ist keine RIA Technologie und wird es auch mit HTML5 nicht werden.

Andererseits kann HTML5 aber unbestreitbar Fortschritte in Bereichen machen, die heute von RIA Technologien – insbesondere Flash – besetzt sind.

Wo also liegt nun die Wahrheit? Ist HTML5 tatsächlich – und ausschließlich, wie es oft den Anschein hat – angetreten, RIA Technologien zu ersetzen?

Um im Einzelfall einschätzen zu können, was HTML5 tatsächlich zu leisten im Stande ist, in welchen Anwendungsfällen es die richtige Wahl ist, und wo eben doch wieder RIA-Technologien ins Spiel kommen, ist eine deutlich differenzierter Betrachtung nötig…

… die aber den Rahmen eines einzelnen Beitrags sprengen würde. Daher bis hierher als Einleitung zum Thema. Chancen und Grenzen werden in folgenden Beiträgen beleuchtet:

  • HTML5 – Neuer Standard für Webanwendungen (link)
  • HTML5 – Die Grenzen (link)