SkyDrive, Live Mesh und Windows 8

24. Februar 2012

In Windows 8 kommt Microsoft’s Online-Speicher SkyDrive eine viel wichtigere Rolle zu, auch die Integration zum Synchronisationsservice Live Mesh wächst. Dieser Blog-Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen.

Ich bin bekennender Nutzer von Microsoft’s Online-Speicher SkyDrive, das mit seinen 25 GB kostenlosem Speichervolumen mehr als genug Platz für alle möglichen Dokumente bietet. 5 GB dieses Online-Speichers stehen mit dem Service Live Mesh zur automatischen Synchronisierung über alle angebundenen Geräte bereit, vergleichbar mit Dropbox oder SugarSync.

Ein neuer Blog-Beitrag von Microsoft beschreibt, wie die Redmonder die etwas stiefmütterliche Behandlung von SkyDrive für Windows 8 nun stark verbessern und den Dienst in einen voll integrierten Cloud-Service für Windows 8 verwandeln wollen. “Stiefmütterlich” deswegen, weil SkyDrive bisher nicht viel mehr war als eine Webseite, ohne die Integrationsmöglichkeiten wie bei vergleichbaren Diensten (von Windows Phone und ein paar mittelmäßigen Smartphone-Apps abgesehen). Fakt ist: Microsoft benötigt wie z.B. Apple einen integrierten Cloud-Dienst zur Speicherung von Daten, um den heutigen Nutzerwünschen an mobile Geräte und den Datenaustausch zwischen Devices gerecht zu werden. So ist schon länger bekannt, dass sich Umgebungs- und Programm-Einstellungen unter Windows 8 über den Live-Account automatisch auf alle Windows-8-Geräte synchronisieren lassen werden. Mit SkyDrive gehen die Redmonder jetzt einen wichtigen Schritt Richtung Daten-Synchronisierung und -Integration.

Windows 8 wird SkyDrive sowohl auf der neuen Metro-Oberfläche als auch auf dem altbekannten Desktop integrieren. Für Metro wird es eine separate App geben, über die Nutzer ihre Daten abrufen und verwalten können – gerade für Tablets und auf jeden Fall für ARM-Devices unabdingbar. Diese App wird sich in das Metro-App-Ökosystem integrieren, sodass auch von anderen Metro-Apps zum Austausch von Dateien auf SkyDrive zugegriffen werden kann. Eine frühe Version der SkyDrive-Metro-App wird bereit in der Windows 8 Consumer Preview verfügbar sein, die Ende Februar 2012 erscheint.

Auf dem Desktop wird es darüber hinaus eine Integration in den Windows-Explorer bereitgestellt, sodass auf SkyDrive wie auf ein gewöhnliches Laufwerk zugegriffen werden kann. Dies war bisher nur über Drittanbieter-Lösungen wie z.B. Gladinet bzw. über Tricks möglich, aber auch hier nur bedingt. Denn die Explorer-Integration legt eine lokale Kopie von SkyDrive in einem beliebigen Ordner an, der mit den Online-Daten synchron gehalten wird – Live Mesh lässt grüßen. Nutzer können Dateien im SkyDrive-Laufwerk bearbeiten bzw. neue Dateien hinzufügen. Anschließend werden die Änderungen automatisch auf SkyDrive synchronisiert und stehen damit allen angebundenen Geräten zur Verfügung. Genau diese Funktionalität bietet momentan Live Mesh, das somit in SkyDrive für den Desktop integriert wird. Das Beste daran: zukünftig wird der gesamte SkyDrive-Speicher synchronisierbar sein und nicht nur ein Ausschnitt von 5 GB wie bisher bei Live Mesh. Weitere Highlights: zukünftig lassen sich Dateien bis zu einer Größe von 2 GB synchronisieren und die SkyDrive-Applikation wird auch für Windows Vista und Windows 7 bereitstehen.

Ein weiteres Feature lässt aufhorchen: so ist es mit SkyDrive für Windows 8 möglich, sich seine eigene private Datencloud aufzubauen. Dies geschieht dadurch, dass man Remote auf Dateien eines angeschlossenen Rechners zugreifen kann. So ist es u.a. möglich, von unterwegs auf einem Tablet auf alle Daten zuzugreifen, die auf meinem stationären PC zu Hause gespeichert sind, solange dieser PC hochgefahren ist und diese Funktionalität freigeschaltet wurde.

Einige Features werden in dem Blog-Post noch nicht erwähnt, sie wurden aber am Wochenende inoffiziell “geleakt”. Dazu gehört das Lesen von ODF-Dokumenten (Open-Document-Format), das Management von Bitlocker-Keys und der Erwerb von mehr Speicher. Weitere Informationen dazu lassen sich hier und hier finden. Es bleibt also spannend, welche Features Microsoft noch in SkyDrive integrieren wird. Eine nahtlose Integration in Windows und auch andere Geräte stellt aber den grundlegenden Schlüssel für den Erfolg dieses neuen alten Dienstes dar. Die Basis dafür haben die Redmonder mit der offiziellen Ankündigung gelegt.