Bewegungsdrang (Teil 2): Hello (Kinect) World!

25. Juli 2012

Es ist Donnerstag Vormittag und mein Smartphone vibriert lautlos in der rechten Innentasche meines Jackets. Dem Display entnehme ich nur die Worte "Dein Packet ist da ;)". Das dezente Glückgefühl, welches mich beschleicht, führt zu einem leichten aber doch sichtbaren Grinsen in meinem Gesicht. Die Kinect für Windows ist da und gleichzeitig mit ihr auch der Tüftler und Bastler in mir.

Während ich mich in meinem ersten Artikel "Der Kinect Controller" noch auf Internetrecherche beschränken musste, bin ich nun in der komfortablen Lage erste Praxiserfahrungen zu sammeln. Was also bleibt mir übrig, als meinen Arbeitstag pünktlich zu beenden und schon mal vorweg einen langen Abend einzuplanen?

Software und Installation

Der Controller ist ausgepackt, alle Teile des Kartons liegen in der Ecke des Raumes verteilt und wer kennt ihn nicht, diesen tiefen Wunsch der einen Tekkie beim Anblick eines neuen USB Geräts direkt neben dem heimischen Rechner beschleicht? Tun Sie es nicht! Windows findet hierzu keine Treiber und nach der Installation sind Sie nur stolzer Besitzer eines etwa 200€ teurem generischen USB Hubs.

Sparen Sie sich also die Arbeit ein nicht erkanntes Gerät über den Gerätemanager zu entfernen und halten Sie sich an die Release Notes, die man als gestandener Entwickler gerne mal überliest. Und in denen heißt es "Make sure the Kinect sensor is not plugged into the USB port on the computer prior to running setup".

Eventuellen Komplikationen zum Trotz (und mitunter schweren Herzens) ist es also erst mal sinnvoll die folgenden Downloads zu tätigen:

Dabei will ich es auch vorerst belassen, denn primär geht es in dem vorliegenden Artikel um die Installation und Inbetriebnahme und nicht darum ein perfektes Toolset unser eigen nennen zu dürfen. Ist zumindest das SDK installiert kommt schließlich der große Moment, die Kinect gibt ein erstes Lebenszeichen von sich nachdem ein weiterer USB Port des Laptops seine Bestimmung findet.

Kurz noch einen Blick in den Geräte-Manager ob alles korrekt installiert ist

und schon können wir mit einem Klick auf den in der Gruppe Kinect for Windows SDK 1.5 befindlichen Developer Toolkit Browser nach der wohl wichtigsten Demo-Applikation suchen.

Startet man hier den Kinect Explorer so strahlt Ihnen schließlich (wie mir übrigens auch) das Antlitz eines völlig übermüdeten Entwicklers entgegen, mit dem die Leidenschaft zu später Stunde mal wieder durchgegangen ist.

Einen besonderen Hinweis gebe ich an dieser Stelle noch allen Lesern die ähnlich ungeduldig waren wie ich und das Developer Toolkit in der Version 1.5.0 vorab installiert haben. Ihre Kinect ist nicht kaputt, nein, die Entwickler haben sich nur den Spaß gemacht ein kleines Globalisierungs bzw. Cultureproblem einzubauen.

Dies hat den netten Nebeneffekt, dass bei der Konvertierung von Strings in Fließkommazahlen fast alle Beispielapplikationen abstürzen, weil selbige in unserem Sprachraum nun mal mit Komma anstatt Punkt getrennt werden. Stellen Sie in diesem Fall also einfach sicher, dass Sie das Update 1.5.1 vom Juni nachinstallieren.

Ausblick

Im nächsten Teil dieser Blogreihe werde ich auf die Verarbeitung der Streams eingehen. Sie werden dort lesen wie RGB Kamera und Tiefensensor in einer WPF Anwendung auf einfachste Art und Weise genutzt werden können.

Ich würde mich freuen, wenn Sie auch dann wieder die Lust verspüren mir bei meinem Bewegungsdrang zu folgen.