Surface Pro – Zählt die Größe wirklich?

31. Januar 2013

Seit Dienstag, als The Verge einen mittlerweile von Microsoft bestätigten Artikel veröffentlicht hat, demzufolge das “128 GB” Modell des Surface Pro dem Anwender nur 83 GB, das “64 GB” Modell sogar nur 23 GB zur Verfügung stellt, überschlägt sich die Blogosphäre.

Ähnliche Diskussionen gab es schon kurz nach der Veröffentlichung des RT-Modells, daher ist es für mich nur schwer nachvollziehbar, warum das Team um Panos Panay dieses Marketing- und Kommunikationsdebakel nicht verhindert hat.

Denn das Problem ist (leider) nicht, ob der verfügbare Platz ausreicht, sondern die Diskrepanz zwischen beworbenem Platz und tatsächlich nutzbarer Kapazität.

Viele Blogger und Kommentatoren vergleichen das Surface Pro mit dem iPad, insbesondere da Apple gerade ein 128 GB Modell angekündigt hat.

Doch wie Paul Thurrot treffend feststellt, sind beim iPad insbesondere durch das Retina-Display die Apps mittlerweile so groß, dass sie einen signifikanten Anteil am Speicherverbrauch haben.


Bildquelle: Microsoft

Doch es gibt noch einen wesentlichen anderen Aspekt, der dabei zu berücksichtigen ist:
Sofern ich auf dem iPad ein Dokument überhaupt bearbeiten kann, muss es typischerweise erst als lokale Kopie auf dem Gerät vorliegen – und verbraucht dort Platz.

Mit dem Surface (Pro ebenso wie RT) kann man hingegen direkt auf Netzwerk-Shares, Sharepoint-Sites oder Skydrive arbeiten. In einer vernetzten Gesellschaft ist es nur logisch, dass auch der Speicher “vernetzt” und nicht mehr lokal isoliert ist.

Obwohl ich mein Surface RT seit Ende Oktober produktiv im Einsatz habe, habe ich immer noch mehr als die Hälfte des Speicherplatzes verfügbar – und meine Kollegen stets die aktuellsten Versionen der gemeinsam genutzten Dokumente.
Sollte doch mal der Speicher zu eng werden, dann gibt es dank Micro-SDXC-Steckplatz und USB-Anschluss hinreichend Optionen.

Trotzdem werde ich so bald wie möglich auf Surface Pro umsteigen, denn die Unterstützung von klassischen Windows-Desktop-Applikationen, die Handschrifterkennung von OneNote in Verbindung mit dem Eingabestift, das HD-Display, der Formfaktor und das Gewicht von ~900 Gramm machen es für mich zu einem äußerst attraktiven Gesamtpaket – für Arbeit und Entertainment gleichermaßen.