SDX Privatbilanz für Windows 8: It’s a Wrap!

15. Februar 2013

Innerhalb der letzten 3,5 Monate habe ich in einer längeren Artikelserie die Features der Privatbilanz-App für Windows 8 gezeigt. Dieser Artikel gibt noch einmal einen abschließenden Überblick sowie eine Zusammenfassung der Umsetzung von Apps für Windows 8.

 

 

Die Artikelserie im Überblick

Folgende Beiträge sind in der Artikelserie zur Privatbilanz-App für Windows 8 erschienen:

Grundlegende Merkmale von Windows Store Apps

Ein Ziel der Privatbilanz-App war es zu zeigen, welche Merkmale Windows 8 für Endanwender bietet, die Entwickler in ihren eigenen Apps (Business oder Consumer) nutzen können. Das startet bei der Aufmachung der UI im neuen Microsoft Design (ehemals “Metro”), das sich durch klare Typografie, Leichtigkeit und Lebendigkeit auszeichnet (wenn es gut umgesetzt wird). Damit einher geht das Grundprinzip “Content before Chrome”, wodurch alle sekundären Bedienelemente aus der UI verbannt werden, die den Benutzer vom Wesentlichen – den Inhalten – ablenken könnten. Dies spiegelt sich auch in den Bedienkonzepten von Windows 8-Apps wider, in denen die App Bar und die Charms Bar eine wesentliche Rolle einnehmen. Die damit einhergehende Implizität von Funktionalität ist für viele Endanwender anfangs sicher schwer zu erlernen, längerfristig werden sie dieses Bedienkonzept allerdings verinnerlichen und hoffentlich auch die Vorteile einer aufgeräumteren UI zu schätzen wissen.

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Grundbestandteil einer jeden Windows 8-App stellen auch die speziellen Controls dar, die zur Content-Darstellung genutzt werden können. Allen voran der semantische Zoom, mit dem Inhalte auf zwei unterschiedlichen semantischen Ebene dargestellt werden können und mit dem in der Privatbilanz-App zwischen den Ebenen der Bilanzposten und der Kategorien umgeschaltet werden kann (äquivalent zum Windows 8-Startscreen). Hinzu kommen Controls wie das GridView und ListView, die Inhalte touch-optimiert, grafisch ansprechend und adaptiv zu beliebigen Bildschirmauflösungen anzeigen können.

Spezielle Windows 8-Features

Ein wichtiges Merkmal von Windows 8-Apps ist die Möglichkeit, 2 Apps nebeneinander (Side-by-Side) darzustellen. Eine App nimmt dabei einen länglichen kleineren Bereich des Bildschirms ein. Dies macht vor allem in Szenarien Sinn, wo Kontextwechsel zwischen 2 Apps vermieden werden sollen. Z.B. klickt man in der Privatbilanz-App auf eine URL und diese wird direkt daneben im Browser geöffnet, ohne dass die App verlassen werden muss. Das damit ermöglichte Multitasking ist einer der Vorteile von Windows 8-Apps für Endanwender. Entwickler müssen diesem Szenario mit einem angepassten Design ihrer Seiten Rechnung tragen.

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Ein weiteres wichtiges Merkmal von Windows 8-Apps ist die Interaktion von Apps untereinander. Über festgelegte Verträge (“App Contracts”) kann man z.B. Dateien aus anderen Apps laden bzw. in anderen Apps speichern, wenn diese den jeweiligen Vertrag implementieren. Darüber hinaus lassen sich über den Teilen-Charm Daten aus einer App mit anderen Apps in einem vorgegebenen oder selbst definierten Format austauschen. Dadurch erhält der Benutzer mit steigender Anzahl an Apps ein individuelles App-Ökosystem, das sich mit jeder neu installierten App erweitert und vorlaufend angereichert wird.

Die Charms Bar stellt nicht nur beim Teilen von Daten ein wichtiges Element dar. Auch für andere geläufige Funktionen wie dem Suchen nach Daten und den App-Einstellungen bietet die Charms Bar eine App-übergreifende konsistente UI, sodass diese Funktionalität nicht in der App-UI selbst abgebildet werden muss.

Nicht zuletzt sind es auch die Live Tiles, die eine gute App ausmachen und die App auf dem Windows-Startbildschirm repräsentieren. Indem sie aktuelle Informationen der App darstellen (ohne diese gestartet zu haben), motivieren sie den Anwender zur erneuten Nutzung der App.

Business-Nutzen

Auf unserer gemeinsamen Roadshow von SDX und Microsoft The Professional Touch zeigen wir anhand der Privatbilanz, welchen Nutzen Windows 8-Apps auch im Business und bei LOB-Szenarien haben. Generell entfalten solche Apps vor allem auf modernen Tablets wie dem Surface RT oder dem Surface Pro ihren vollen Nutzen. Damit einher gehen natürlich spezielle Anwendungsszenarien, z.B. im Außendienst, im Vertrieb und in der Kundenberatung. Also überall dort, wo ein Tablet das geeignete Gerät ist und Windows die bessere Wahl ist gegenüber iPad/Android, z.B. durch die Möglichkeit der Integration in die bestehende Unternehmens-Infrastruktur und der Installation bestehender Desktop-Anwendungen wie MS Office. Mit dieser Frage beschäftigt sich auch unser anstehendes Technical Council Surface Pro statt iPad – Tablets im Unternehmen, zu dem Sie herzlich eingeladen sind.

Tablets sind zwar meist das primäre Ziel von Windows Store Apps, doch auch auf Rechnern ohne Touchscreen müssen sie sich bedienen lassen – so ist die Vorgabe von Microsoft. Und tatsächlich erkennen die UI-Controls automatisch die Bedienung mit Tastatur und Maus und passen sich in ihrem Verhalten daran an. So werden breitere Scrollbalken angezeigt und die On-Screen-Tastatur bleibt verborgen, wenn man mit der Maus in ein Textfeld klickt. Mit der Tastatur lässt sich komfortabel durch alle Textfelder eines Formulars tabben, sodass die Produktivität der Anwender gewahrt bleibt. Apropos Produktivität: auch die parallele Darstellung zweier Apps, Live Tiles und Notifications tragen dazu bei, dass Apps für Business-Anwender einen hohen Nutzen haben.

Als Feature sollte auch hier der Teilen-Charm nicht vergessen werden. Über individuell definierbare Datenformate lässt sich damit ein firmeninternes App-Ökosystem aufbauen, bei dem z.B. eine App zur Kundenverwaltung Kundendaten in einem festgelegten Format mit einer anderen App zur Finanzanalyse eines Kunden austauschen kann. Apps erhalten so die Möglichkeit miteinander zu interagieren, anstatt strikt getrennt in abgekapselten Silos vor sich hin zu werkeln.

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Nicht zuletzt sind es auch die Enterprise-Features von Windows 8, die Apps für die Plattform interessant machen. So können Entwickler eine Vielzahl von Authentifizierungsverfahren und Kryptografie-Algorithmen einsetzen. Weiterhin lassen sich bestehende Backends auf Basis von WCF Services bzw. Web Services allgemein häufig direkt weiter verwenden. Zudem kommen in der Entwicklung bekannte Technologien und Tools zum Einsatz, sodass der Investitionsschutz gewahrt bleibt und Entwickler ihr Wissen weiter nutzen können.

Die Flexibilität von Windows 8 sollte auch nicht aus den Augen verloren werden: Apps lassen sich in die bestehende Infrastruktur einbetten, zentral administrieren und auch in BYOD-Szenarien managen. Zudem laufen sie unter Windows 8 und Windows RT sowohl auf bestehender Hardware ohne Touchscreen als auch auf neuen Tablet-Geräten, egal ob auf ARM- oder x86-Hardware. Hier ist Windows 8 der Konkurrenz um Längen voraus.

Ende

Das war es zunächst einmal mit der Vorstellung der Privatbilanz-App für Windows 8 und den darin umgesetzten Features. Ich hoffe, dass ich Ihnen einen kleinen Einblick geben konnte, was Windows 8-Apps ausmacht und von der Konkurrenz abgrenzt. Und vielleicht konnte ich den ein oder anderen ja dazu motivieren, jetzt mit der Entwicklung für Windows 8 zu beginnen. Ich würde mich freuen, von Ihnen und Ihren Szenarien zu hören…