Für die erfolgreiche Produktentwicklung innerhalb des Scrum Frameworks nimmt der Product Owner als Treiber der Wertgenerierung und Katalysator der Kommunikation zwischen allen Beteiligten des Projektes (Stakeholder) eine entscheidende Rolle ein.
Er ist die zentrale Person, die die Entwicklung des Produktes verantwortet sowie umfassend auf die Maximierung des Produktwertes (value) fokussiert und diese vorantreibt.
Visualisierung der Product Owner Rolle
In diesem ca. 15 Minuten langen Video wird sehr eingängig visualisiert, wie der Product Owner von einer Vision, die sich im Product Backlog abbildet, über einen andauernden Lernprozess zu einem wertvollen Produkt kommt.
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Die Produktvision im Product Backlog
Der Product Owner bewahrt die Vision des Produktes. Hierzu verwaltet er das Product Backlog als geordnete Liste der Anforderungen die, wenn sie vollständig entwickelt wurden, die Vision in die Realität umzusetzen. Die Verwaltung des Product Backlogs ist eine stetige Verfeinerung und Ausarbeitung der einzelnen Features, welche die Vision ausmachen. Die einzelnen Features werden so mehr und mehr an Klarheit gewinnen, wodurch Ungewissheit und Unklarheit zunehmend beseitigt werden.
Stetiges Lernen
Je länger ein Product Owner mit der Produktvision arbeitet und diese zunehmend verfeinert, desto mehr lernt er über das Produkt und darüber, welche Features von Wert sind.
Zu Beginn basiert jede Entscheidung auf Annahmen, die durch Feedback validiert werden müssen. Die fortlaufende Bewertung, Aufbereitung und Priorisierung der Features, ihre Umsetzung, Bereitstellung und das Einholen von Feedback führen zu neuen Erkenntnissen und Chancen, den Wert des Produktes iterativ zu steigern.
Grundsätzlich birgt jedes Feedback für alle Beteiligten die Möglichkeit zu lernen, welche Features wertvoll sind und welche nicht und somit eine Chance den Produktwert zu steigern. Stetiger Wissensgewinn hilft, Unnötiges zu vermeiden und sich auf das Wesentliche zu fokussieren.
Je später Entscheidungen und Verfeinerungen im Product Backlog stattfinden, desto umfassender ist das zu Grunde liegende Wissen und umso potentiell wertvoller ist das Ergebnis. Folglich ist es sinnvoll, Features im Product Backlog erst dann zu verfeinern, wenn sie zeitnah umgesetzt werden sollen.
„Heiße Anforderungsänderungen selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.“ [AM]
Der Wert eines Produktes
Durch seine Priorisierung und das Aufbereiten potentiell wertvoller Tasks im Backlog sorgt der Product Owner dafür, dass jeder Sprint es wert ist durchgeführt zu werden. Der Product Owner agiert mit dem Vertrauen darauf, dass das Sprintziel durch das Entwicklungsteam in höchstmöglicher Qualität erstellt wird.
„Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.“ [AM]
„Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.“ [AM]
Der Wert eines Produktes ist in Scrum nicht definiert, jedoch lässt er sich implizit mit Kunden- oder Anwenderzufriedenheit gleichsetzen.
„Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.“ [AM]
Betrachtet man bei der Bewertung eines Produktes zusätzlich seine Qualität, so ist die „Definition of Done“ eines Scrumprojektes ein wesentliches Artefakt, dessen sich der Product Owner bewusst sein muss und deren Weiterentwicklung er beeinflusst, um die Qualität seines Produktes zu steigern.
„Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.“ [AM]
Zudem lässt sich ein Produkt bewerten, indem die „Total Cost of Ownership“ (TCO) dem „Return on Invest“ (ROI) gegenüberstellt wird. Die TCO kann der Product Owner minimieren, indem Features abgelehnt werden, deren Wartungsaufwand und Betriebskosten durch ihren Wert nicht zu rechtfertigen sind.
Weiterführende Ansätze zur Ermittlung des Wertes
Eine weiterführende Methode, um den Wert eines entwickelten Produktes zu messen, gibt das von Scrum.Org entwickelte Framework „Evidence Based Management“, welches die drei Aspekte „Current Value“, „Time to Market“ und „Ability to Innovate“ eines Produktes betrachtet.
Einen anderen Ansatz, um den Wert von Produkten im agilen Umfeld zu bewerten, bietet Roman Pichler mit seiner Bewertungsmethode „Product Scorecards“. [RP]
Kommunikation des Product Owners
Im Zentrum des Wirkens eines Product Owners steht die andauernde Kommunikation und Interaktion mit allen Beteiligten, die er nachhaltig etabliert und fördert.
Er muss allen Beteiligten die Vision und die nötigen Schritte zur Umsetzung in geeigneter Weise vermitteln. Zudem hat er Kunden, potentielle Anwender und weitere Projektbeteiligte in einer Form einzubinden, die bewusst macht, dass jedes Feedback essentiell für die Weiterentwicklung ist. Hierbei muss er das Feedback zwischen verschiedenen Interessengruppen und deren Zielen ausbalancieren.
„Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.“ [AM]
Der Product Owner und die Werte von Scrum
Courage ist sicherlich eine wichtige Basis für das Handeln des Product Owners. Er steht zu einem minimal marktfähigen Produkt mit wenigen aber entscheidenden Funktionen. Er verantwortet ein frühes Bereitstellen, um seine Annahmen validieren zu können und um Ungewissheiten und Risiken schnell und nachhaltig zu reduzieren. Er fokussiert sich auf das, was von Wert für die Umsetzung der Vision ist und baut hierbei auf sein gewonnenes Wissen.
Er lehnt Features ab, die nicht zur Produktvision gehören und bewahrt das Product Backlog davor, zu einer ungeordneten Wunschliste zu werden. Jedes Feature, das nicht zur Lauffähigkeit der Vision beiträgt, kann potentiell verworfen werden.
Er sieht sich als Teil des Teams und arbeitet möglichst eng mit ihm zusammen. Er strebt nach einem gemeinsamen Verständnis der Vision und erarbeitet die Schritte zur Umsetzung gemeinsam mit seinem Team.
„Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.“ [AM]
Fazit
Wenn Scrum das Rahmenwerk bietet [SG], so sind stetiges Lernen und das Verfeinern der Vision im Product Backlog der methodische Inhalt während die offene Kommunikation eine nachhaltige Triebkraft des Prozesses bildet.
Werden diese Verfahrensweise und die Werte von Scrum durch den Product Owner verinnerlicht, erfüllt er seine Rolle bei der Verwirklichung der Vision und der Generierung von Werten.
Quellen:
[AM] http://agilemanifesto.org/
[SG] http://www.scrumguides.org/
[SORG] https://www.scrum.org/
[RP] http://www.romanpichler.com/
Weiterführende Empfehlungen
Buch „Agile Product Management with Scrum“ http://www.romanpichler.com/romans-books/agile-product-management-with-scrum/“
Webcasts von ScrumOrg
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