SQL Server 2016 SP 1: Standard Edition wieder interessant

20. November 2016

In den letzten Jahren hat Microsoft die Standard Edition eher stiefmütterlich behandelt: die meisten neuen Features flossen in die Enterprise Edition und waren, wenn überhaupt, in den günstigeren Varianten in einer sehr abgespeckten Form vorhanden. Mit SQL Server 2016 Service Pack 1 macht Microsoft eine ganze Reihe von Features, die früher nur in der teuersten Enterprise Edition enthalten waren, auch in Standard, Web, Express und LocalDB Editions verfügbar. Das wird für viele Administratoren, die bis jetzt ältere SQL Server Standard Versionen betrieben haben, doch ein guter Grund sein, den SQL Server zu aktualisieren. Auch dem Trend „Entwicklung für das kleinste gemeinsame Feature-Set“ wird dadurch entgegengewirkt.

Folgende Feature kommen somit in Standard Edition dazu:

  • Always Encrypted
  • Change Data Capture
  • Columnstore
  • Data Compression
  • Database Snapshots
  • Dynamic Data Masking
  • Fine grained Auditing
  • In-Memory OLTP
  • Multiple Filestream Containers
  • Partitioning
  • PolyBase
  • Row-Level Security

Selbstverständlich sind aber weiterhin manche Features nur in der Enterprise Edition verfügbar. Zum Beispiel:

  • Online Operationen (wie ALTER INDEXREBUILD WITH (ONLINE = ON))
  • Availability Groups / Failover Cluster Instances ohne Einschränkungen (read-only Replicas, mehr als 2 Clusterknoten)
  • Resource Governor
  • Parallelism und DWH Optimierungen (Star Join Optimierung, Advanced („merry-go-round“) Scans) usw.

Auch Einschränkungen bei CPU und RAM (max. 4 Sockets oder 24 Kerne, max. 128Gb RAM für Standard Edition) gelten weiterhin. Die Details sind auf MSDN zu finden.

Dies ist aber nicht die einzige Neuerung in SP1. Auch ein paar lang ersehnte Features wie CREATE OR ALTER Syntax oder eine punktuelle Aktivierung von Trace Flag 4199 ohne sysadmin Berechtigungen wurden umgesetzt. Die Details dazu können auf dem SQL Server Release Services Blog nachgelesen werden.